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Von dem Mann, der eigenhändig eine Burg erbaute

21. September 2016 2 Kommentare

Foto: www.turizmus.sopron.hu

Foto: www.turizmus.sopron.hu

Es gibt Menschen, die schaffen im Stillen einfach Unglaubliches und werden dabei nicht ernst genommen, sondern als verschroben oder verrückt erlebt. Ihr Genie wird nicht erkannt, sie bleiben Aussenseiter und werden belächelt. Kürzlich ist mir so ein unerkanntes Werk begegnet. Den Menschen dahinter habe ich zu meinem Bedauern nicht mehr kennengelernt.

„Was ist das?“ fragte ich meine Ungarisch-Lehrerin und Reisebegleiterin Imola, die mir „ihr“ Sopron zeigte, als wir durch den alten Stadtteil Löverék fuhren. Ich hatte mitten im Villenviertel Burgzinnen gesehen. Eine Burg in Sopron? Noch nie hatte ich davon gehört“

„Das ist die „őrült vár“, die verrückte Burg“ meinte sie und erklärte mir, da hätte ein Mann per Hand sein Leben lang an einer Burg gebaut, hätte alleine Stein auf Stein gelegt, über viele Jahrzehnte. „Die Leute waren der Meinung er wäre ein Narr, daher wurde die Burg auch als verrückte Burg bezeichnet oder als Narrenburg“ erklärte sie  mir weiterführend.

Na, das klang doch interessant! Das musste ich sehen.

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Der Erbauer dieser riesigen Burg war István Taródi, ein einfacher Maler und Anstreicher, ein kleiner, schmächtiger und unauffälliger Mann. Seine große Leidenschaft: Burgen. Mit dem Fahrrad fuhr er einst durch ganz Ungarn und studierte Burgen beziehungsweise deren Ruinen.

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Irgendwann beschloss dieser stille, unauffällige Mann dann seine eigene Burg zu bauen. Zuerst baute er eine Burg aus Holz, ab 1959 aber ersetzte er die hölzerne Burg nach und nach durch eine Steinburg.  Alle Steine, es müssen Tonnen gewesen sein, wurden mit dem Fahrrad nach oben in die Soproner Hügel transportiert, dann händisch beklopft und Stein auf Stein gelegt. István Taródi nahm dabei was er kriegen konnte, Steine aus dem Eisenbahnbau, aus Steinbrüchen, aber auch Grabsteine, alte Steinbänke, Teile von Steinskulpturen  – alles wurde verwendet und eingemauert. Bis zum Jahr 2010. Da starb István Taródi. Rund 50 Jahre hatte er also an dieser Burg gebaut.

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Die Taródi Vár, so der ungarische Name der Burg, ist ein 4300 m² großes Gebäude mit allem was eine mittelalterliche Burg ausmacht: Wohnräume, einen Rittersaal, einem Weinhaus, einer Zugbrücke, jede Menge Wendeltreppen, Zinnen und Türmen, einen großen Burghof, Steintreppen, Brunnen und sogar ein Burgbad. Und auch innen findet man viele Raritäten, wunderbare alte Möbel, halbzerfressenen Teppichen, eine alten Weinpresse, Spinnräder, alte Kristalluster, große Kachelöfen……

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István Taródi hat seine Burg im Wesentlichen allein errichtet, gelegentlich halfen seine Söhne. Auf meine Frage, warum ihr Vater diese Burg gebaut hat, zuckten beide in unserem Gespräch nur mit den Achseln und meinten: „Das hat er uns nie erklärt.“ Fast hatte ich das Gefühl, als wäre meine Frage blanker Unsinn.

Bewohnt wurde die Burg von der Familie nie. „Unsere Familie wohnt in der Stadt, in einer Wohnung. Immer schon.“ erklärten mir die Söhne. Das Erbe des Vaters haben die Söhne voll Stolz übernommen. Die Verwaltung der Burg scheint ein Lebensauftrag für sie zu sein, allerdings einer der schwer zu stemmen ist. Vor allem im Innenbereich ist deutlich zu erkennen, dass es an Geld mangelt, um dieses Erbe zu erhalten und weiter zu entwickeln.

Aber die Taródi Vár kann heute besichtigt werden und ich finde so viel Verrücktheit muss unterstützt werden. Viele  Touristen werden sich wohl nicht hierher verirren. Obwohl, wer weiss……

Als Imola und ich die Narrenburg besuchten, trafen wir ein ostdeutsches Paar mit Baby. Die Frau erzählte mir, dass ihre Eltern mit diesem Ort sehr verbunden wären. Sie hätten sich hier als Architektur-Studenten kennengelernt und ein paar Jahre später hätte ihr Vater ihrer Mutter hier in der Narrenburg den Heiratsantrag gemacht. Dann lächelte sie ihren Mann an, der griff sanft nach ihrer Hand und sagte mit einem Strahlen im Gesicht: „Auch wir haben hier gerade beschlossen zu heiraten.“

Was für eine Geschichte. Wunderbar ver-rückt!

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Vielen Dank fürs Teilen!

Kommentare

  1. Rochus Gratzfeld meint

    21. September 2016 um 11:43

    Es sind die Narren, die das Leben lebenswert machen. Abseits von und jenseits hier.

    Antworten
  2. Christa meint

    21. September 2016 um 19:28

    Beeindruckend, die Lebensgeschichte von István Taródi. Und von dir wunderbar erzählt und bebildert.

    Antworten

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