Kürzlich habe ich in irgendeiner Klatschzeitung beim Frisör die Schlagzeile gelesen: „Juliane Werding, heute 60 Jahre alt!“ Selbstverständlich versehen mit Fotos der ältergewordenen Juliane (welches ich Euch leider aus rechtlichen Gründen vorenthalten muss). Mich haben Foto und Reportage augenblicklich in die Vergangenheit katapultiert und zwar so intensiv, dass ich zu Hause angekommen sofort meine Langspielplatten auspacken musste und in Erinnerungen geschwelgt bin.
Von Juliane Werding kann ich klar sagen, dass sie mich musikalisch sehr geprägt hat und vielleicht meine heutige Liebe zu weiblichen Sängerinnen und Stimmen begründet hat. Frauensolidarische Musikprägung quasi.
Werding startete ihre Karriere Anfang der 70er-Jahren, da war ich sechs Jahre alt, und ihre Musik lief im Radio hinauf und hinunter, zumindest auf den Sendern, die meine Eltern hörten. Ihr erster Hit war das Lied „Am Tag, als Conny Kramer starb“. In dem Song erzählte sie vom Drogentod eines Freundes. Die Nummer wurde zur deutschen Coverversion von Joan Baez´s Lied „The Night They Drove Old Dixie Down“ und ich habe sie geliebt. Für die englische Version war ich irgendwie noch zu jung.
Als ich etwa 10 Jahre alt war, sang Juliane Werding das Lied mit der Testzeile „Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst ein Mädchen kann das nicht“ und ich kann wohl davon ausgehen, dass Werding mit diesem Song zu meiner frühesten feministischen Prägung gehört, denn ich erinnere mich daran, wie ich das Lied – mich zeitgleich auch in der Pipi Langstrumpf-Phase befindend- rauf und runter gegröhlt habe.
Juliane Werding hat sich übrigens auch als Schauspielerin versucht. Sie spielte in einigen Filmen mit und, das passt jetzt wieder zum Feminismus, übernahm eine Rolle in dem Stück „Vagina-Monologe“ von Eve Ensler, als es im Jahr 2000 im Münchner Metropol-Theater aufgeführt wurde.
Heute arbeitet Juliane Werding als Heilpraktikerin am Starnberger See.
Lets remember :-)
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